
Meine Arbeitsweise
Ich verbinde in meiner Arbeitsweise die klientenzentrierte Gesprächstherapie nach Carl Rogers mit einer philosophisch geschulten Erkenntnishaltung. Mein Menschenbild speist sich dabei aus einem Studium verschiedener Strömungen der europäischen Geistesgeschichte sowie einer bewussten Auseinandersetzung mit der Anthroposophie Rudolf Steiners. Ich gehe davon aus, dass jeder Mensch als eine sich entwickelnde Individualität die Möglichkeit zur Freiheit und damit zur eigenverantwortlichen Selbstgestaltung in sich trägt.
Wenn Menschen in inneren Krisen stehen, wenn sich das seelische Erleben verdunkelt, vielleicht Orientierungslosigkeit, Ängste oder Zwänge aufkommen, dann braucht es ein Gegenüber, das mit Akzeptanz und Respekt zuhört ohne Werturteile zu fällen. In der Gesprächstherapie nach Rogers wird davon ausgegangen, dass die Lösung eines Problems immer in dem jeweiligen Menschen selbst liegt. Durch die annehmende Betrachtung und durch das Gespräch mit einem Gegenüber als einem lebendigen Spiegel, können sich viele Probleme schon dadurch wandeln, dass sie ausgesprochen, gehört und in einer vertieften Selbsterkenntnis angenommen werden.
Manchmal braucht es darüber hinaus eine gezielte Erweiterung des gedanklichen Horizonts, um sich aus einem seelischen Engpass zu befreien und ein tieferes Verständnis der eigenen Existenzzusammenhänge zu gewinnen: Wie lässt sich ein seelisches Krankheitsbild oder Phänomen neu verstehen? Was ist überhaupt meine Seele? Und in welchem Verhältnis stehe ich aktuell zu ihr? Häufig sind wir geneigt, die Ursachen für eine Erkrankung in der biographischen Vergangenheit zu suchen. Dies allein ist nicht immer hilfreich. Durch eine zusätzliche Orientierung in der »Biographie der Menschheit«, das heißt der Geistesgeschichte, kann eine neue Standortbestimmung auch der eigenen, persönlichen Gegenwart erfolgen, die auch ein neues Verhältnis von Vergangenheit und Zukunft eröffnen kann.
Je nach Situation und Vereinbarung können zusätzlich zum Gespräch weitere Elemente aus dem Kontext der Anthroposophie-basierten Psychotherapie (www.anthropsych.de) in Verbindung mit einer praktisch-lebendig verstandenen Philosophie eingesetzt werden. So z.B. Übungen zu Wahrnehmung, Denken, Selbstverhältnis und Alltagsbewältigung sowie eine gemeinsame Textarbeit an kurzen Textausschnitten.
Zentral ist mir dabei, dass sich das methodische Vorgehen stets am Menschen orientiert und nicht umgekehrt.